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Zirkularität, das neue Modewort in der Nachhaltigkeit?

Aber was bedeutet es eigentlich, ein zirkuläres Produktdesign zu haben?

Der Begriff "Kreislaufwirtschaft" wird immer häufiger verwendet. Oft wird es als Stichwort genutzt um die Nachhaltigkeitsgeschichte eines Unternehmens zu stärken. Zeit für uns, einen genaueren Blick darauf zu werfen und herauszufinden was es eigentlich bedeutet, nach dem Kreislaufwirtschaftsprinzip zu handeln und wie es sich auf Produktdesign und Geschäftsprozesse auswirkt.



Was ist Kreislaufwirtschaft?

Die Kreislaufwirtschaft ist ein Wirtschaftssystem, welches sich zum Ziel setzt, die Generierung von Abfall zu vermeiden. Die bei der Herstellung eines Produkts verwendeten Materialien und Komponenten werden wiederverwendet, weiterverteilt, repariert, aufgearbeitet, wiederaufbereitet und/oder recycelt.
Die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft stehen im Gegensatz zur derzeit dominierenden linearen Wirtschaft. Die lineare Wirtschaft folgt einem "take-make-consume-waste" (nehmen-herstellen-konsumieren-wegwerfen) -Prinzip, bei dem Materialien nicht wiederverwertet werden.


Zirkularität vs. Nachhaltigkeit

Zirkularität konzentriert sich auf den Kreislauf der Ressourcen. Hierbei werden die verwendeten Inputs und erzeugten Outputs betrachtet und untersucht, wie die Ressourcen über den Lebenszyklus des Produkts geschont werden. Nachhaltigkeit hingegen umfasst Themen, die sich auf Menschen, den Planeten und die Wirtschaft beziehen, wie z. B.: Verringerung der Ungleichheit, Entwicklung erneuerbarer Energien oder Management natürlicher Ressourcen.


Wann ist ein Produkt unter dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft konzipiert?

Ein Produkt ist dann wirklich zirkulär, wenn kein Abfall entsteht. Das bedeutet, dass bereits in der Produktionsphase recycelte Materialien oder nachhaltige biobasierte Materialien anstelle von neuen Materialien zur Herstellung des Produkts verwendet werden. Dies ist jedoch nur der Anfang und nicht die ganze Lösung. Es erfordert auch ein Geschäftsmodell, dass Prozesse zur Verlängerung der Lebensdauer eines Produkts unterstützt. Indem das Unternehmen das Produkt über ein Leasingmodell anbietet, behält es die Kontrolle über das Produkt. Dabei wird sichergestellt, dass das Produkt am Ende seiner Nutzungsdauer zurückgegeben wird, um es zu reparieren oder aufzuarbeiten. Reparaturen und Aufarbeitungen sorgen dafür dass das Produkt und seine Kernmaterialien seine Wertigkeit beibehalten. Wenn die Produktteile zu beschädigt sind, um repariert zu werden, können sie wiederaufbereitet oder zu neuen Produkten recycelt werden. So entsteht ein geschlossener Kreislauf, in dem die Materialien praktisch unbegrenzt genutzt werden können.

Produkte, die zwar recycelbar sind, aber keines der anderen oben genannten Kriterien erfüllen, können also nicht als zirkuläre Produkte definiert werden.

Für weitere Informationen besuchen Sie: https://www.ellenmacarthurfoundation.org/



Eine neue Marketingtaktik zur Irreführung der Verbraucher?

Man sieht immer mehr Unternehmen, die das Wort "Kreislaufwirtschaft" verwenden, um ihre Nachhaltigkeitsgeschichte zu stärken, oft ohne selbst dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft zu folgen und vielleicht auch ohne genau zu wissen, was "Kreislaufwirtschaft" bedeutet.

Eine kürzlich durchgeführte Umfrage der Europäischen Kommission und der nationalen Verbraucherschutzbehörden ergab, dass 42 % der von Unternehmen online gemachten Angaben falsch, irreführend oder potenziell unehrlich waren.

“Zirkularität" ist kein Modewort, jedoch wird es oft als ein solches verwendet. Die Distanzierung vom derzeitigen linearen Modell der Wirtschaft ist notwendig, sowohl für Verbraucher als auch für Unternehmen. Deshalb ist es bedauerlich, dass der Begriff "Zirkularität" viel zu salopp verwendet wird und die Verbraucher in vielen Fällen die Behauptungen in Frage stellen. Nicht alles, was behauptet zirkulär zu sein soll, ist auch tatsächlich zirkulär.



Was macht Dataflex?

Als Unternehmen sehen wir es als unsere Pflicht an, einen positiven Beitrag für die Gesellschaft und die Umwelt zu leisten. Wir haben uns bei unseren Entscheidungen immer davon leiten lassen, was wir für "das Richtige" halten.

Wir arbeiten weiterhin hart daran, unsere Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren. Die Sorge um die Umwelt und die Menschen ist einer unserer Grundunternehmenswerte. Ein weiterer Wert ist Ehrlichkeit. Also nein: wir sind nicht zirkulär. Wir behaupten nicht etwas zu sein, das wir nicht sind, aber wir haben und werden weiterhin viele Schritte unternehmen, um unsere Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren.

Im Jahr 2017 haben wir damit begonnen, die Auswirkungen unserer Produkte aus der Lebenszyklusperspektive zu berechnen und diese Ergebnisse in Form von Ökoblättern und EPDs zu veröffentlichen. Wir haben zudem unsere Auswirkungen auf die Umwelt kompensiert und wurden damit das erste klimaneutrale Unternehmen in unserer Branche.

Wir suchen ständig nach neuen Möglichkeiten, uns zu verbessern. Zum Beispiel entwickeln wir weiterhin nachhaltigere Produkte, wie unsere neue, lokal produzierte Kabelführungsserie, die zu 100 % aus recyceltem PP besteht. Wir überdenken wie wir unsere Produkte herstellen und verpacken. Durch unser Rückgabeprogramm können gebrauchte Produkte durch uns wiederverwendet, aufgearbeitet oder recycelt werden. Seit kurzem berechnen wir auch den prozentualen Anteil der Kreislauffähigkeit unserer Produkte, der über den Kreislauffähigkeitsindikator - Material Circularity Indicator - (MCI) von Inside/Inside, einer unabhängigen Vergleichswebsite für nachhaltige Inneneinrichtung, angegeben wird. Mehr zu Letzterem folgt in einer der nächsten Ausgaben des Nachhaltigkeits-Blogs.

Es wird noch viel mehr kommen.

Halten Sie also die Augen offen und verpassen Sie nicht unsere nächste Ausgabe des Nachhaltigkeits-Blogs.


Geschrieben von: Sophia Kleesattel, Sustainability Ambassador & Onboarding Manager Dealerportal